Content hier, Content da, Content, Content, Content. Geht Ihnen das Wort auch auf die Nerven? Überall, wo man über digitale Marketingformen spricht, hört man unweigerlich den Ruf nach wertvollem Content, und das seit Jahren!
Das ist beim Inbound Marketing nicht anders: Die ganze Idee basiert darauf, Kunden mit Content, sprich Inhalten, zu begeistern. Das klingt auch in der Theorie einleuchtend. Aber in der Praxis fragen sich viele: Was soll dieser Content denn sein? Haben wir nicht schon genug frischen Content auf unserer Internetseite? Firmenhistorie seit Gründung durch Hannes Eder im Jahr 1964, detaillierte Anleitungen und Produktbeschreibungen, aktuelle Messetermine, Case Studies/Kunden Stories, unser Team. Wir haben doch spannende und relevante Inhalte - was sollen wir denn noch schreiben?
Diese Fragen stellen sich übrigens nicht nur Unternehmen aus dem Agribusiness. Das tun Softwarehäuser genauso. Alle wissen: Ich brauche guten Content für mein digitales Marketing. Zugleich fragt man sich, was Content genau ist und vor allem, wie man ihn macht.
Gut, dass Sie hier sind. Denn genau diese Fragen beantworten wir heute im Dietz & Consorten Blog. Unser Leitfaden zeigt, wie Sie in Ihrem Unternehmen guten Content schaffen.
1. Machen Sie sich glasklar, was Content bedeutet: Es geht hier nicht um Sie!
Glückwunsch, Sie haben eine schicke, SEO-optimierte Internetseite, die Ihre Firma eloquent vorstellt und Ihre Produkte elegant und informativ präsentiert. Ihre Webseite ist der Inbegriff Ihres Markenimages und wird von Ihren Kunden positiv aufgenommen. Schön für Sie. Und Sie haben natürlich Recht: Ihre Seite hat wertvolle Inhalte, also Content. Damit Inbound Marketing funktioniert, brauchen Sie jedoch darüber hinaus anderen Content. Und zwar Content, der nicht Ihr Unternehmen oder Ihre Produkte im Fokus hat, sondern konkrete Probleme/Fragen Ihrer Kunden. Diese fragen sich nicht: Wie kann mir die Unternehmensphilosophie bei der Fütterung meiner Kälber helfen? Wahrscheinlicher wäre: Wie kann ich das Immunsystem meiner Kälber mit der richtigen Fütterung stärken? Relevanter Content dreht nicht um Ihr Unternehmen! Deshalb müssen Sie ihn neu entwickeln, nicht nur einmal, sondern immer wieder.
2. Sie brauchen die besten Mitarbeiter für die Contenterstellung
Seit zwei Monaten liegt der so begeistert begonnene Branchenblog schon wieder auf Eis. Da müsste mal wieder ein Artikel her. Vielleicht kann das die Angelika vom Empfang machen, die hat ja Zeit, wenn gerade niemand anruft. Oder die Praktikantin, die hat doch so eine flotte Bewerbung geschrieben. Wir übertreiben vielleicht ein wenig an dieser Stelle. Aber die Botschaft sollte klar sein: Content ist das Herzstück Ihres digitalen Marketings. Da versteht es sich von selbst, dass die besten Mitarbeiter für den Job gewonnen werden müssen. Fragen Sie sich, ob Sie Leute im Team haben, die professionell bloggen lernen könnten und wollten. Kommunikative Menschen, die gerne schreiben? Verhaften Sie sie für Ihr Content-Projekt! Wenn Sie niemanden haben, suchen Sie sich externe Unterstützung. Das Internet ist voller Agenturen, Redakteure und Texter.
3. Loben, loben, loben – zeigen Sie Wertschätzung
Die Schaffung von Content wird in Unternehmen oft nicht genügend geschätzt. Deshalb bleibt die Aufgabe oft bei Mitarbeitern hängen, die gerade Zeit haben – und nicht bei denen, die sie am besten ausführen könnten. Das können Sie ändern, indem Sie Wertschätzung zeigen und dem Thema selbst Bedeutung zumessen. Beauftragen Sie Mitarbeiter direkt damit, Content zu erstellen und verschaffen Sie ihnen Zeit für die Umsetzung. Zwischen zwei Telefonaten und doppelt so vielen Meetings bekommt nicht mal ein gestandener Online-Redakteur einen vernünftigen Beitrag hin. Also: Krönen Sie die Bemühungen Ihrer kreativen Mitarbeiter mit Anerkennung. Dann ist die Content-Kreation auch bald kein lästiges Thema mehr, sondern ein wichtiges!
4. Ohne Contentplan läuft gar nichts
Was schreiben wir denn heute? Wenn Sie sich diese Frage stellen müssen, haben Sie schon alles falsch gemacht. Für Ihren Content brauchen Sie einen Themenplan, der genauso dezidiert ist wie Ihr Marketing-Plan. Definieren Sie Themen, Medien und Zeiträume, in denen Sie diese bespielen wollen. Am besten stecken dafür das abteilungsübergreifende Content-Team, die Geschäftsleitung, der Vertrieb und das Marketing die Köpfe zusammen. Mit dem geballten Wissen Ihrer Experten finden Sie schnell heraus, was Ihre Kunden in einem bestimmten Monat oder zur aktuellen Jahreszeit besonders bewegt. Definieren Sie Deadlines! Diese helfen seit der Erfindung der Presse beim Fertigstellen von Artikeln. Im Online-Zeitalter sind sie noch wichtiger, gerade weil man ja jederzeit publizieren kann und sich deshalb künstlich Termindruck machen muss.
5. Es ist noch kein Content-Meister vom Himmel gefallen
Wer Content machen will, muss viel lernen. Auch schreibbegeisterte Mitarbeiter werden wohl nicht auf Anhieb einen genialen Blogartikel abliefern oder ein Audio-Webinar produzieren, das 10.000 Mal heruntergeladen wird. Content-Kreation ist zum Glück nicht Astrophysik, das heißt, mit ein wenig Talent und Begeisterung kann man es recht schnell lernen. Übung alleine hilft dabei nur bedingt. Es empfiehlt sich, Wissen über Content-Erstellung – und insbesondere übers Bloggen anzuhäufen. Unser wichtigster Tipp dafür: Lesen! Abonnieren Sie andere Blogs, nicht nur aus Ihrer Branche und schauen Sie sich beliebte Strategien an. Achten Sie darauf, wie Artikel typischerweise aufgebaut sind und auf die sogenannte Tonalität: Das heißt, ist der Stil locker oder sachlich, persönlich oder professionell? So haben Sie eine gute Grundlage, um Ihre eigene Stimme im Netz zu entwickeln. Sie dürfen zwar nicht abschreiben, aber abschauen ist Pflicht!
6. Das oberste Gebot: Du sollst nicht langweilen!
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Wie bereiten Sie oder Ihre Content-Entwickler ein Thema auf, auch wenn Sie kein Redakteur oder Texter sind? Ansprechend. Einfach. Strukturiert. Ganz gleich, ob Whitepaper, E-Book oder Blogartikel: Machen Sie sich zuerst ein inhaltliches Konzept. Beginnen Sie mit einer genialen Überschrift, nach der man einfach weiterlesen muss. Machen Sie hier schon klar, worum es geht und seien Sie direkt. „In 5 Schritten zur schädlingsfreien Getreideernte“, „Die 10 Top-Innovationen in Landmaschinen 2017“, „Biosiegel im Vergleich – Aufwand, Kosten, Nutzen“. Dann strukturieren Sie Ihre Inhalte mit Zwischenüberschriften. Ihren individuellen Stil dürfen – ja, sollen – Sie finden. Aber vermeiden Sie komplizierte Sätze und Betriebsblindheit. Dies sind lediglich ein paar Anhaltspunkte, die Sie im Hinterkopf behalten können.