Der Chef ist überzeugt, der Blog ist online, Sie haben superrelevante Themen in der Pipeline – und jetzt geht’s an die Arbeit. Willkommen im Club, Sie sind jetzt ein Blogger! Zuerst stellt sich die Frage, wie Sie Ihre definierten Themen so aufbereiten, dass sie gesehen und gelesen werden. Richtig, das ist das kleine Einmaleins des Marketings. Und daran kommen Sie auch im Inbound-Marketing nicht vorbei. Aber zum Glück muss niemand wie der Ochs vor dem Berg am Rechner sitzen. Unsere Tipps und Ressourcen helfen Ihnen, erfolgreiche Blogbeiträge zu verfassen.
Was macht einen guten Blogbeitrag aus?
Klotzen, nicht kleckern: Die Headline ist der Teil Ihres Artikels, der verkauft. Sie entscheidet, ob jemand überhaupt beginnt, Ihren Artikel zu lesen. Sie garantiert nicht, dass der Leser dabei bleibt, aber sie öffnet die Tür. Die Konsequenz daraus ist klar: Machen Sie die Headline so interessant wie möglich! Was heißt das? Klotzen Sie, ziehen Sie vom Leder, versprechen Sie Ihrem Leser die Welt! Je größer oder attraktiver Ihr Versprechen, desto stärker der Lesedrang.
„Wie Sie mit modernen Weidezäunen 5.000 € im Monat sparen können!“ (In Ihrem Redaktionsplan stand vielleicht „Vorteile durch Erneuerung von Weidezäunen“). Achtung: Sie müssen Ihr Versprechen auch einhalten, sonst glaubt Ihnen bald niemand mehr. Denken Sie aber immer so groß wie möglich – Bescheidenheit ist in Ihrem erfolgreichen Blog fehl am Platz! Tipp: Lesen Sie Blogs aus den USA, die machen’s vor.
Die Struktur in der Headline finden: Die größte Krux beim Blogartikel-Schreiben ist für viele, die Informationen zu strukturieren. Als Experte wissen Sie über Ihre Themen gut Bescheid und können jede Menge erzählen. Dabei müssen Sie jedoch eine vernünftige Struktur finden, die Ihren Inhalten einen Rahmen gibt und sie auch eingrenzt. Wirksam ist der Trick mit der Zahl:
„6 unverzichtbare Tools zum Ausstechen der Konkurrenz“
„3 Fehler, die man bei der Schweinemast unbedingt vermeiden müsste“
„20 Profikniffe zum effizienten Heuwenden“
Und selbst, wenn Sie nicht mit Zahlen arbeiten, die eine feste Anzahl von Absätzen mit Zwischenüberschriften vorgeben, überlegen Sie sich einen Ablauf. Dieser könnte so oder so ähnlich aussehen:
- Einleitung, die den Leser abholt und das Problem/Thema umreißt
- Schritt 1, Schritt 2, Schritt 3 (bzw. Erkenntnis 1,2,3 oder Erfolgsfaktor 1,2,3)
- Evtl. kurzes Fazit
- Handlungsaufforderung (Call to Action)
Der alles entscheidende erste Satz: Denken Sie nicht, dass Sie den ganzen Artikel lang Zeit haben, Ihren Leser zu überzeugen. Das muss schneller gehen. Sprechen Sie Ihren Leser am besten gleich an und holen Sie ihn ab. Beschreiben Sie seine Situation und beweisen Sie so, dass sie ihn ernst nehmen und verstehen. Oder stellen Sie eine Frage. Wenn Ihr Leser genau darauf eine Antwort sucht, haben Sie gewonnen. Sie haben seine Aufmerksamkeit. Jetzt müssen Sie ihn nur noch bei der Stange halten.
Dialog führen: Der Ursprungszweck eines Blogs war (und ist teils auch heute noch), ein Gespräch zu führen. Ob privat oder um Business: Leser wollen aufgefordert werden, ihre Meinung zu sagen, Feedback zu geben oder Verbesserungsvorschläge zu machen. Ihr Blog bietet Ihnen die Chance zu erfahren, wie Ihre Kunden wirklich ticken. Also: Beziehen Sie Ihren Leser ein und machen Sie ihn zum Komplizen. Schreiben Sie so als würden Sie ein Gespräch führen. Rhetorische Fragen sind ausdrücklich erlaubt. Holen Sie sich möglichst viele „Jas“ von Ihrem Leser ab. Genau das machen Vertriebler im Verkaufsgespräch!
Benutzen Sie Formulierungen wie:
„Jetzt fragen Sie sich bestimmt, warum…“
„Kennen Sie das Problem?“
„Haben Sie interessante Best-Practices in Ihrem Betrieb? Erzählen Sie uns davon!“
Subjektiv sein: Sie schreiben keine wissenschaftliche Abhandlung und erheben keinen Anspruch auf 100%ige Beweisbarkeit. Auch wenn Sie einen Corporate Blog befüllen, tun Sie eine persönliche Meinung kund. Also seien Sie nicht hyperkorrekt und vermeiden Sie lange Aufzählungen wie etwa „Betriebe, die Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Raps oder Grünkohl anbauen,…“, vereinfachen Sie komplizierte Sachverhalte und trauen Sie Ihrem Leser etwas Hirnschmalz zu.
Wie vermeiden Sie Fehler im Blog?
Sauber recherchieren: Sie dürfen zwar subjektiv sein, aber nicht schlampig. Wenn Sie Links integrieren, prüfen Sie, ob diese auch funktionieren. Geben Sie Quellen an! Damit machen Sie sich in der Blogosphäre beliebt. Wenn Sie eine Info nutzen, die Sie aus einem anderen Blog haben, erzählen Sie das ruhig! Ihr Artikel kommt nicht schlechter an, weil nicht ausgerechnet Sie das Rad und die Dampfmaschine und den Düsenjet erfunden haben. Sie müssen nur informiert wirken und zeigen, dass Sie Ihre Hausaufgaben im Internet gemacht haben. Wenn Sie Zahlen nennen, sagen Sie, woher diese stammen. „Eine Studie aus den USA hat ergeben, dass“ und vergessen Sie nicht, per Link darauf zu verweisen.
Bitte kaine Fähler: Blogs sind schnelllebig, aber wenn Sie glaubwürdig rüberkommen wollen, müssen Rechtschreibung und Interpunktion sitzen. Ernsthaft: Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Text noch einmal zu prüfen oder noch besser von einem Kollegen prüfen zu lassen. Manchmal reicht die Rechtschreibprüfung im Textverarbeitungsprogramm nicht aus. Nutzen Sie den Online Duden (www.duden.de), der auch gute Erklärungen zur korrekten Zeichensetzung bietet.
Frei von der Leber weg: Wir alle hängen mal beim Schreiben fest. Das passiert auch gestandenen Schreibprofis. Oft liegt es daran, dass wir gleich den perfekten Satz hinschreiben wollen und schon im Kopf anfangen, den Text zu korrigieren. Das bremst. Die beste Methode ist: Weiterschreiben! Es muss nicht perfekt sein. Aber wenn Sie produktiv sein wollen, müssen Sie erst mal etwas hinschreiben. Das lässt sich korrigieren und ändern. Sie schreiben ja nicht mit der Feder aufs Pergament. Die Backspace-Taste ist Ihr bester Freund.
Fassen Sie sich lang genug: Sie sind jetzt im Schreibfluss und das ist gut. Denn ein für Google relevanter Blogartikel sollte 1.000 Wörter umfassen. Und das ist gar nicht so wenig. Der Beitrag, den Sie gerade lesen hat bis zu dieser Stelle 904 Wörter. Um diese Anforderung zu erfüllen, hilft übrigens wieder die in Tipp 2 besungene Struktur.
Für sprachliche Abwechslung sorgen: Wenn Sie Ihren fertigen Text noch einmal kritisch lesen, fällt Ihnen bestimmt auf, dass Sie eine Vorliebe für bestimmte Wörter oder Formulierungen haben. Das ist nicht. Einen schnellen Weg zu Synonymen bieten Webressourcen wie etwa openthesaurus (www.openthesaurus.de).
Mit Füllwörtern geizen: Was schon im Schulaufsatz galt, ist für Ihre Blogartikel noch immer aktuell. Sie müssen zwar Masse produzieren, aber bloß nicht, indem Sie den Text mit unnützen Wörtern spicken. Seien Sie ruhig radikal, streichen Sie Ballast raus!
Textblöcke aufbrechen: Zwischenüberschriften kennen Sie schon. Verwenden Sie darüber hinaus Aufzählungen, Infografiken und Bilder. Alles, was sinnvoll auflockert, ist gut.
Ein schwungvolles Ende: Fassen Sie zum Schluss noch mal das wichtigste Zusammen, kondensieren Sie die Quintessenz und – ganz wichtig – sagen Sie dem Leser, was Sie jetzt von ihm wollen. Wenn Ihr Beitrag gut war, wird er ihrem Vorschlag gerne folgen.
Sie interessieren sich, wie Sie Ihren Blog mithilfe von Bilder oder Grafiken weiter optimieren können? Schauen Sie hier vorbei: Blogger-Tipps Teil 2.